Eine Wanderung, die vermutlich die meisten Zürcher kennen. Nicht zu lange und vorwiegend geradeaus. Mit dem Zürcher Verkehrsverbund bestens erschlossen (braucht kein Extra-Ticket) und für Kinder wegen der unterschiedlichen Bahnen interessant. Da wären zum einen die Uetlibergbahn, übrigens eine der steilsten Bergbahnen der Welt ohne Hilfsmittel wie Zahnrad oder Zugseil. Zum anderen die Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg und die Sihltahlbahn als Abschluss. Dazwischen findet der Wanderer schöne Ausblicke auf den Zürichsee und die wuchernde Stadt, einen Planetenweg, Einkehrmöglichkeiten und viel Wald. Diese Wanderung passt immer. Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – jede Jahreszeit hat auf dem “Uetzgi” ihren eigenen Reiz.
Region: | Stadt Zürich |
Tour-Datum: | 21. Februar 2010 |
Wandern-Schwierigkeit: | T1 – Wandern (siehe » Alpinwanderskala ) |
Wegpunkte: | » Zürich, Uetliberg, Uto Kulm, Folenweid, Falletsche, Baldern, Felsenegg, Adliswil |
Karten: | Landeskarte 1:25 000, Blatt 1091 Zürich; geo.admin-Karte: Digitale Wanderkarte |
Zeitbedarf: | Wanderung ca. 1 1/2 Stunden, Bahnhfahrten ca. 1 Stunde. Ein Nachmittag reicht aus. |
Aufstieg: | 56 Höhenmeter (Endstation Uetlibergbahn – Kulm) + 70 Höhenmeter für den Aussichtsturm |
Abstieg: | 80 Höhenmeter |
Für Kinder: | Uetlibergbahn, Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg, Planetenweg |
Restaurants: | Uto Kulm, Uto Staffel, Baldern (bei unserer Wanderung geschlossen) |
ÖV-Anbindung: | SBB Bahhöfe Zürich HB, Adliswil |
Gedränge auf dem Uetzgi
Es ist noch Winter, aber der Frühling drückt durch alle Ritzen. Endlich lacht auch mal wieder die Sonne. So fahren wir kurzentschlossen auf den Uetliberg, um mal wieder zur Felsenegg zu pilgern. Startpunkt zur Wanderung ist der Hauptbahnhof Zürich. Die Uetlibergbahn bringt uns in gemütlicher Fahrt auf den Uetliberg, vom Frühling der Stadt in den Schnee des Berges. Man merkt schnell, dass die Sonne schon lange auf sich warten lies – die Bahn ist voller als eine S-Bahn zur Hauptverkehrszeit. Wanderer, Biker, Senioren… alle wollen auf den Uetzgi.
Entsprechend gross ist das Gedränge an der Endstation. Wir haben Geduld und warten eine Weile. Die einen zieht es gleich ins Restaurant Gmüetliberg, die grosse Masse strömt Richtung Kulm. Warten macht sich bezahlt, wir kommen gut voran und überholen locker wieder die Hälfte der Turnschuh-Touristen. Das gut besetzte Hotel und Restaurant Uto Kulm lassen wir links liegen und steigen auf den Aussichtsturm. Lohnenswert an diesem Tag, die Bilder sprechen für sich. Wunderbar, so kann ich sogar den Winter leiden. Die Sicht ist gut, der Zürichsee klar zu sehen. Der Säntis verschwimmt leider im Dunst.
Zürich’s “Creux-du-Van”
Weiter gehts über steile Treppen und einen rutschigen Fussweg zum Staffel. Kurz vor dem Restaurant mündet unser Fussweg in den breiten Gratweg, welchem wir nun weiter folgen. Weil wir über den Kulm und den schmalen Fussweg gewandert sind, haben wir einen Teil des Planetenweges verpasst – nicht so schlimm, wir kommen wieder und dann ist der Planetenweg das Ziel. Gemütlich geht es vorwärts. Die Touristenströme sind zurückgeblieben, die Wanderer weniger geworden. Durch matschigen, mühsamen Schnee erreichen wir die Fallätsche, der “Creux-du-Van” von Zürich. Hier nagt sich die Erosion langsam in den Uetliberg, in ein paar tausend Jahren wird hier eine Klus – eine Schlucht entstehen. Bei unserem Besuch wird das Gebiet gerodet und der Wald aufgeräumt. Info-Tafeln informieren über die Arbeiten. Der Blick hinunter nach Leimbach ist eindrücklich, die Kinder wollen alles über Erosion wissen – gut war ich vorbereitet.
Transportseilbahn und wuchernde Stadt
Weiter gehts, immer dem Grat folgend zum Zwischenziel Baldern. Vorbei an Mädikon, wo die Kinder eine Transportseilbahn entdecken. War die schon immer da? Mag mich nicht erinnern. Der Blick hinunter ist jedenfalls lohnenswert, was man vom Restaurant Baldern nicht sagen kann. Im Sommer früher eine Oase des kühlenden Schattens (und Bieres), jetzt geschlossen und verweisst. Gut sind die Rucksäcke gefüllt. Wir haben einen guten Tag ausgesucht, die Sicht ist fantastisch, die Temperaturen angenehm. Immer wieder staunen auch die Kinder über den Ausblick. Imposant auch die nach allen Seiten wuchernde Stadt und Agglomeration Zürich. Wäre interessant mal Fotos von vor 20 / 50 und mehr Jahren zu sehen. Die Unterschiede müssen frappant sein. Durch ein Waldstück mit einer sanften Gegensteigung führt der Weg weiter zur Felsenegg. Vorbei am Sendeturm, der schon von weit her die Felsenegg ankündigt. Bloss nicht den Kindern sagen, dass sie noch bis da laufen müssen. Der Weg wird schmaler und verläuft durch ein Wäldchen bis zur Seilbahn. Übrigens, der einzigen Luftseilbahn des Kantons Zürich. Vollautomatisch führt sie Wanderer vom Berg hinunter nach Adliswil. Von der Talstation ist es nur noch ein kurzer Fussmarsch bis zum Bahnhof, von wo uns die SZU (Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn) wieder nach Zürich-City bringt.
Links:
- Hotel Restaurant Uto Kulm: www.utokulm.ch
- Wikipedia Eintrag zum Üetliberg: de.wikipedia.org/wiki/Uetliberg
- Üetliberg-Bahn (SZU): www.szu.ch
Zu jeder Zeit eine schöne Wanderung.