Ein letztes Mal den Winter geniessen. Sonne tanken und durch den Schnee sausen. Das war unser Ziel. Das Ergebnis war etwas Schlitteln, etwas Winterwandern und viel Sonne. Eiger, Mönch und Jungfrau sahen uns dabei zu.
Region: | Berner Oberland, Thunersee |
Tour Datum: | 08.03.2015 |
Wandern Schwierigkeit: | T1 (W1) – Wandern (siehe » Alpinwanderskala) |
Wegpunkte: | » Niederhorn – Bode – Waldegg |
Karten: | Landeskarte 1:25 000, Blatt 1208 Beatenberg; geo.admin-Karte: Digitale Wanderkarte |
Zeitbedarf: | ca. 2 Stunden |
Aufstieg: | kaum vorhanden; Standseil- und Gondelbahn |
Abstieg: | ca. 730 Höhenmeter |
Für Kinder: | Schlitteln vom Niederhorn bis Bode; im Sommer diverse Spielplätze entlang des Beatus-Weges |
ÖV-Anbindung: | Bushaltestellen Beatenbucht oder Beatenberg Station |
Der Glanz vergangener Zeiten
Der Glanz der »Belle-Epoque« ist lange verblasst. Damals, in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg, pilgerten die Begüterten Europas mit Vorliebe in unsere Berge. Graubünden und das Berner Oberland waren angesagt. Überall wurden grossartige Hotelpaläste erbaut. Auch Beatenberg ist einer jener Ferienorte. Die gebotene Aussicht auf Thunersee, Eiger, Mönch und Jungfrau sind auch heute noch fantastisch. Und doch ist Beatenberg aus dem Bewusstsein verschwunden. Etliche der alten Hotelpaläste stehen leer, wohl weil die Renovationen und Anpassungen an heutige Bedürfnisse zu teuer wären. Schade.
Doch wir sind nicht ins Berner Oberland gereist um in alten Zeiten zu schwelgen, sondern um uns zu bewegen. Von Beatenbucht, am Ufer des Thunersees, bringt uns die Standseilbahn zügig hinauf nach Beatenberg. Dort steigen wir, mit einer Bus-Ladung Koreanern zusammen, um in die Gondelbahn hinauf aufs Niederhorn. Tausende Asiaten kommen jedes Jahr. Fahren hinauf aufs Niederhorn, fotografieren das Panorama und fahren wieder hinunter. Europa in fünf Tagen, ein Tag Schweiz. Das muss reichen.
Ein Panorama vom feinsten
Wir bleiben länger oben und geniessen die Aussicht. Die drei Berühmtheiten vis-à-vis, den Niesen im Augenwinkel und die Sicht über das Mittelland im Rücken. Hier kann man verweilen! Herrlich. Irgendwann packt es uns, wir sitzen auf unsere Schlitten und nehmen die Schlittelpiste in Angriff. Bis zur Mittelstation läuft sie gut, später ist der Schnee sulzig und klebrig. In einem grossen Bogen führt der Weg weiter hinab nach Bode. Immer wieder grossartig, die Aussicht auf das majestätische Panorama.
Das Ende
Nach etwa einer dreiviertel Stunde ist fertig mit Schlitteln. Von Bode aus folgen wir dem markierten Winterwanderweg hinüber nach Waldegg. Der Weg führt einfach der Bergflanke entlang und ist sehr eben. Nur einige wenige kleine Steigungen sind zu spüren. Leider kann der Schlitten nur noch ganz am Schluss in Waldegg benutzt werden. Schade, aber der Tannenwald ist Sonnendurchflutet, eine Wohltat an so einem schönen Wintertag.
Schon bald kommt Waldegg in Sicht. Das Ende der Wanderung nach einer guten Stunde naht. Der Bus bringt uns bequem zurück nach Beatenberg, die Standseilbahn wieder an die Gestade des Thunersees. Ein schöner Tag ist zu Ende.
Fazit: Wer nur Schlitten fahren will ist hier falsch. Der Weg von Bode nach Waldegg ist fast schon eintönig, ich würde meinen meditativ ruhig. Im Internet habe ich andere Beschreibungen dieses Weges gefunden, viel schlitteln kann man da definitiv nicht.
Auch der Wanderer wird nicht gefordert, diese Tour ist einfach ein Genuss für die Sinne und Entspannung vom Alltag. Einfach etwas Bewegung, ohne grosse Anstrengung. Und das darf auch sein.
Für Familien interessant sein dürfte, dass auf allen benutzten Bahnen Halbtax, GA und Juniorkarte zählen. Das Budget wird also geschont, zudem gibt es auch Rundwandertickets in welchen die Bergfahrt und der Bus ab Waldegg inbegriffen sind. Und das ist modern und zeitgemäss.
Links:
- Gemeinde Beatenberg: www.beatenberg.ch/
- Thunersee-Beatenberg-Niederhorn-Bahn: www.niederhorn.ch
- Wikipedia-Eintrag zu Beatenbergl: de.wikipedia.org/wiki/Beatenberg