Eingebettet zwischen hohen Bergen liegt der Schwarzsee im Freiburgischen Sensebezirk ruhig da. Es ist noch früher Morgen, der See spiegelglatt. Bald werden Horden von Touristen anreisen, seine stille Oberfläche aufwühlen und am Ufer in der Sonne braten. Kinderlachen wird die Luft erfüllen, das Ufer wird von Leben erfüllt sein.
Es ist schön hier. Doch ab und zu keimt das Verlangen nach Ruhe und körperlicher Ertüchtigung. Die umliegenden Berge sind mit unzähligen Wanderwegen erschlossen. Und eine gemütliche Sesselbahn gibt es auch noch. Also nichts wie hoch zur Riggisalp und eine Rundwanderung gemacht..
Region: | Sensebezirk, Fribourg |
Tour Datum: | 07.08.2012 |
Wandern Schwierigkeit: | T2 – Wandern (siehe » Alpinwanderskala) |
Wegpunkte: | » Riggisalp – Salzmatt – Hürlisboden – Brüggera |
Karten: | Landeskarte 1:25 000, Blatt 1226 Boltigen; geo.admin-Karte: Digitale Wanderkarte |
Zeitbedarf: | ca. 2 – 3 Stunden |
Aufstieg: | ca. 200 Höhenmeter |
Abstieg: | ca. 600 Höhenmeter |
Für Kinder: | Natur, Schwarzsee, Sesselbahn, Spielplätze beim Restaurant Gypsera und beim Bergrestaurant Riggisalp, Nutztiere auf Weiden und Alpen |
Restaurants: | Restaurant Gypsera, Bergrestaurant Riggisalp |
ÖV-Anbindung: | Bus-Haltestelle Gypsera, Schwarzsee Bad (Bus ab Fribourg) |
Zweisamkeit auf der Sesselbahn
Von den Ufern des Schwarzsees führt eine Sesselbahn hinauf zur Riggisalp. Die Sessel bieten Platz für zwei Personen. Wer, wie ich, mit zwei Kindern reist, muss sich entscheiden. Entweder fahren die Kinder zusammen und ich alleine, oder ein Kind schaukelt alleine den Berg hoch.
Ja, ich weiss vom Vorteil der grossen Multi-Hyper-Super-Kabinen. Aber auch von deren Nachteil. Zu zweit schaukeln wir nun gemütlich den Berg hoch und haben dabei Zeit, das Panorama zu betrachten. Wir witzeln über einen mitten im Hang liegenden Teppich. Ist da ein Fakir mit seinem fliegenden Teppich abgestürzt? Oder wollte eine Kuh es gemütlicher haben? Niemand kennt die richtige Lösung, aber das ist auch egal. Es ist gemütlich und lustig.
Riggisalp
Oben angekommen, erklimmen wir als Erstes einen kleinen Aussichtspunkt neben der Sesselbahn. Ein schöner Rundblick wird geboten. In der Ferne lässt sich das Drei-Seen-Land (Neuenburger-, Bieler- und Murtensee) im Dunst erahnen.
Unser Weg führt vorbei am Restaurant. Trottinetts mit grossen Ballonreifen fahren an uns vorbei. Die Dinger kann man mieten und damit zu Tale sausen. Auch Biker sind unterwegs. Die Wege sind breit genug für alle.
Nach einer Kreuzung führt uns der Weg abwärts. Wären wir oben geblieben, würde uns der Weg in den Brecca-Schlund führen. Dorthin werden wir einige Tage später wandern. Doch zuerst geht es abwärts. Auf eine Alp zu.
Schweine und Wirtschaft
Vor der Alp suhlen sich Ferkel im Dreck. Die Muttersau liegt faul im Schatten. Meine Kinder sind begeistert und würden am liebsten ein Ferkel mitnehmen. Doch die Grösse der ausgewachsenen Muttersau ist beeindruckend und lässt sie die Idee schnell vergessen.
Ein paar Schritte weiter und wir stehen auf der Terrasse des Alphauses. Bänke und Tische laden zur Einkehr. Rund um den Schwarzsee scheint jede Alp mit Fahne auch eine Wirtschaft zu sein: Hilft den Bauern, etwas Geld zusätzlich zu verdienen und gibt dem durstigen Wanderer eine Möglichkeit einzukehren.
Salzmatt
Nach der Alp beginnt der Aufstieg. 200 Höhenmeter bis hinauf zur Salzmatt sind zu bewältigen. Die Salzmatt ist eine Alp – und auch eine Wirtschaft. Vorbei an einem malerischen Seelein geht es stetig aufwärts. Wir durchqueren eine Kuhweide, unterqueren den Skilift und erreichen schliesslich die Salzmatt.
In der Gaststätte gibt es ausgezeichneten Alpkäse zu kaufen. Entweder zum sofort Essen oder zum Mitnehmen. Wir bevorzugen heute Ersteres und geniessen. Leider ist das Wetter etwas unstet. Ständig ziehen düstere Wolken über den Himmel. Wird es demnächst regnen? Oder wieder die Sonne scheinen? Die Aussicht auf den höchsten Gipfel der Region, den Kaiseregg, wäre von hier aus sehr gut. Allerdings versteckt sich der Gipfel hinter Wolken, wie beinahe immer während unserer Ferien am Schwarzsee.
Abstieg
Aufgrund des schlechten Wetters fassen wir den Entschluss, direkt abzusteigen. Ein Stück den Weg zurück und dann abwärts zum Hürliboden. Vorbei an der Talstation des Skiliftes, stetig abwärts. Monster-Trottis überholen uns auf dem Weg. Hübsche Blumen säumen den Wegesrand.
Die Kirche
Der Schwarzsee kommt in Sicht. Und die Sommerrodelbahn. Weit kann es nicht mehr sein. Ist es auch nicht. Einige Kurven später sehen wir auch schon die Kirche des Dorfes. Ein merkwürdiger Bau, praktisch nur aus Turmspitze bestehend. Speziell und markant.
Mit der Kirche erreichen wir auch das Ende unseres Weges. Unterhalb der Kirche nehmen wir den Bus. Der grosse Parkplatz ist mit wenigen Schritten erreicht. Und jetzt beginnt es zu regnen. Der Entscheid war gut, direkt abzusteigen.
Links:
- Schwarzsee Tourismus: www.schwarzsee.ch
- Kaisereggbahnen: www.kaisereggbahnen-schwarzsee.ch
- Restaurant Gypsera: www.restaurant-gypsera.ch