Liebe Leserinnen und Leser. Schon länger unterhalte ich Sie mit Texten zu unseren Wanderungen, Gedanken zu Themen rund um das Wandern, sinnvolles und nutzloses. Aber ich habe noch nie über das Wandern mit Kindern an sich geschrieben, mich noch nie bei Ihnen, liebe Leserschaft, ausgeheult, beschwert und meinem Ärger Luft gemacht.
Noch nie habe ich geschrieben, wie schwer das Wandern mit Kindern sein kein. Dass die lieben Kleinen partout keine Gipfel erklimmen mögen und wenn, dann nur mit Seilbahn. Vor jeder Wanderung wird gefragt: «Wie viele Höhenmeter müssen wir erklimmen?«. Sind es mehr als 100, ist der Ärger vorprogrammiert. Möglichst nur geradeaus und abwärts soll es gehen. Schöne Wege möge es haben und bitteschön ein Restaurant mit Spielplatz.
Ach ja, allzu lange soll es auch nicht dauern und Rucksackschleppen ist mühsam. Etliche Leser werden nun ihre eigenen Kinder wiedererkennen. Lasst Euch gesagt sein, das ist normal! Kinder sind so, sie mögen nicht unbedingt, was wir Erwachsenen mögen. Und genau darum wandere ich mit den Kindern halt bevorzugt geradeaus und abwärts. Nicht zu lange und mit Seilbahn oder Bus. Alleine, da geht’s dann hinauf in die Höhe, erklimme ich Gipfel und marschiere, bis die Füsse wehtun.
Aber mal unter uns. Waren wir als Kinder nicht genau so? Ich konnte die Wanderfaszination meiner Eltern lange nicht mittragen, zottelte vielfach mürrisch hinterher. Immer mit viel Abstand. Warum muss ich da hinauf? Aussicht? Kann ich auch auf dem heimischen Balkon haben. Die Freude an der Bewegung war mir fremd. Aber dann machte es klick. Irgendwann kam ich auf den Geschmack und war fortan an der Spitze des Familienfeldes, zog voran und erreichte des Öfteren als Erster den Gipfel. Jugendlicher Übermut, statt kindliche Verweigerung.
Auf diesen Klick bei meinen Kindern warte ich geduldig. Irgendwann wird er kommen und dann werde ich bereit sein. Der Ordner voll von Ideen steht im Regal und wartet nur darauf, entdeckt zu werden. An diesem Tag werde ich wieder hinterher zotteln, aber nicht aus Trotz, sondern mit Freude.
In diesem Sinne wünsche ich viel Geduld beim Geradeaus-Wandern.
Herzlichst, Ihr Gregor A. Ambühl
Lieber Herr Ambühl
Geocache heisst die Lösung! Und ihre Kinder werden Wandern weiter als Sie es sich das je geträumt haben… Aber Achtung: hohe Suchtgefahr auch für Erwachsene!
Liebe Grüsse von einer wanderfreudigen geocacher Familie mit Kindern die mittlerweilen schon im Teenageralter sind!
Karin Stepinski
Liebe Frau Stepinski
Vielen Dank für den Tipp, ich werde das Geocaching gerne ausprobieren. Ich bevorzuge zwar das puristischen Wandern, also ohne “elektronischen Schnickschnack”. Aber eine moderne Schatzsuche ist sicherlich eine Abwechslung für die Kinder.
Sie werden von meinem Probe-Geocachen lesen.