Der grösste Gletscher Europas, seine Majestät Aletsch, ist das Ziel der heutigen Wanderung. Vor zwei Jahren waren wir bereits am Gletscher und wanderten vom Bettmerhorn zum Märjelasee. Der diesjährige Ausflug führt in die andere Richtung, zur Riederalp. Eine Wanderung mit Zugfahrt und vier Seil-/Sesselbahnen.
Region: | Aletsch, Bettmeralp, Riederalp, Obergoms |
Tour Datum: | 25.07.2013 |
Wandern Schwierigkeit: | T3 – Wandern (siehe » Alpinwanderskala) |
Wegpunkte: | » Station Bettmerhorn – Hohbalm – Moosfluh – Station Hohfluh |
Karten: | Landeskarte 1:25 000, Blatt 1269 Aletschgletscher; geo.admin-Karte: Digitale Wanderkarte |
Zeitbedarf: | ca. 3 – 4 Stunden |
Aufstieg: | ca. 50 Höhenmeter |
Abstieg: | ca. 420 Höhenmeter |
Für Kinder: | Matterhorn-Gotthardbahn, Seil- und Sesselbahnen, Spielplatz Riederalp (gleich bei der Sesselbahn-Talstation) |
Restaurants: | Diverse in Bettmeralp und Riederalp sowie Bergrestaurants bei fast allen Bergstationen |
ÖV-Anbindung: | SBB Bahnhof Brig, Matterhorn-Gotthardbahn Bahnhofe Betten und Mörel. |
Die Anfahrt ist eine Reise wert
Wir starten in Brig und fahren mit der Matterhorn-Gotthardbahn bis Betten, der Seilbahn-Talstation hinauf zur Bettmeralp. Der rote Zug zuckelt gemütlich das Obergoms hinauf und gewinnt schnell an Höhe. Schnell ist Betten erreicht. Der Umstieg vom Zug ist bequem und erspart das Suchen nach einem freien Parkplatz. Hinzu kommt: auf allen Bahnen dieser Wanderung sind Halbtax, GA und Juniorkarte gültig, das entlastet das Familienbudget spürbar.
Die Seilbahn ist gut gefüllt, die Bettmeralp ein beliebtes Ziel. Oben angekommen, müssen wir das Dorf queren, denn die Gondelbahn, weiter hinauf zum Bettmerhorn, liegt weiter oben. Der Ort selbst gefällt mir nicht. Ein überlaufenes Feriendorf, eng und laut. Aber wir sind ja nur auf dem Durchmarsch.
Die Gondelbahn bringt uns zum höchsten Punkt der Wanderung, der Station Bettmerhorn, 2’647 Meter über Meer. Noch sieht man den Gletscher nicht. Ein paar Schritte nur und das Panorama auf den Gletscher öffnet sich. Überall staunende Touristen. Alle bewundern den imposanten Eisgiganten. Vielleicht täuscht meine Wahrnehmung, aber ich habe das Gefühl, er sei seit meinem letzten Besuch 2011 (siehe Wanderung Gletscherpfad: auf Tuchfühlung mit dem Aletschgletscher) kleiner geworden.
Abwärts, abwärts.
Von nun an geht es abwärts. 400 Höhenmeter hinunter, rechter Hand stets der Eisstrom des Aletschs. Immer wieder bleiben wir stehen und geniessen die Aussicht. Erfrischend kühle Luft strömt aus der Tiefe. Der erste Teil des Abstieges, hinunter nach Hohbalm, ist ruppig. Grosse Felsstufen müssen überwunden werden. Aber der Weg ist nicht ausgesetzt und für die Kinder gut machbar. Trittsicherheit vorausgesetzt.
Einzige Knacknuss für Eltern, die Gegensteigung hinauf zur Sesselbahn Moosfluh. Die Steigung ist locker und kein Problem, sieht aber von oben gesehen gewaltig steil aus.
Ab Hohbalm wird der Weg flacher, der Abstieg leichter. Bald ist der tiefste Punkt erreicht, die Gegensteigung kommt. Wie schon erwähnt, sie ist locker und leicht. Wer näher an den Gletscher möchte, kann hier zu den »Chatzulechern« absteigen. Gemäss entgegenkommenden Wanderern lohnt sich der Abstieg aber nicht sonderlich.
Das unnötige Erlebnis
Der Aufstieg zur Sesselbahn Bergstation Moosfluh ist schnell gemeistert. Vorbei an dunkeln Tümpeln mäandert der Weg durch die Landschaft. Überall blühen Alpenrosen und Blumen. Schmetterlinge tanzen um die blühende Pracht. Wer bereits genug hat, kann mit der Sesselbahn zur Riederalp absteigen. Wir ziehen weiter, der Riederfurka entgegen.
Bei der Sesselbahn-Bergstation beginnt ein multimedialer Erlebnispfad. Mittels fünf Stelen sollen Kinder Informationen über Gletscher und die Landschaft erhalten. Leider sind die schriftlichen Informationen auf den Stelen extrem dürftig und Zusatzinformationen müssen über ein Smartphone aus dem Internet geladen werden. Ein teurer und unnötiger Spass. Nach zwei Stelen haben die Kinder genug, die nächsten werden grossräumig umgangen. Schade für den Aufwand, aber einfache Informationstafeln mit Bildern wären wohl informativer gewesen.
Schlussspurt
Es geht weiter abwärts, dem Härderngrat entgegen. Er ist gewissermassen der Schlussspurt der Wanderung. Der finale Höhepunkt. Zum letzten Mal kann der Gletscher in seiner gesamten Pracht überblickt werden. Die Gletscherzunge liegt neben uns, der Aletschwald vor uns. Wenn wir uns umdrehen, sehen wir den langen Eisstrom, das Bettmerhorn (unser Startpunkt) und dahinter das Eggishorn. Welche Urgewalt.
Ein letzter Aufstieg und die Sesselbahnstation Hohfluh ist erreicht. Meine Kinder haben genug und so schenken wir uns den Abstieg über die Riederfurka und gondeln bequem zu Tal. Eine gute Wanderstunde und 300 Höhenmeter hat uns die Fahrt gespart.
Weiter abwärts geht es mit einer der beiden Seilbahnen. Riederalp West oder Riederalp Ost. Welche der beiden gewählt wird, spielt keine Rolle, beiden fahren hinunter nach Mörel. Da ist es noch ein Katzensprung zum Bahnhof, und schon bald nimmt uns der rote Zug auf und führt uns zurück nach Brig.
Links:
- Wikipedia-Eintrag zum Aletschgletscher: de.wikipedia.org/wiki/Aletschgletscher
- Tourismusinformationen zur Aletscharena: www.aletscharena.ch
- Wikipedia-Eintrag zum Bettmerhorn: de.wikipedia.org/wiki/Bettmerhorn
- Bettmeralp-Bergbahnen: www.bettmeralpbahnen.ch
- Bettmeralp: www.bettmeralp.ch
- Wikipedia-Eintrag zur Bettmeralp: de.wikipedia.org/wiki/Bettmeralp
- Riederalp: www.riederalp.ch
- Wikipedia-Eintrag zur Riederalp: de.wikipedia.org/wiki/Riederalp
- Matterhorn-Gotthardbahn: www.mgbahn.ch