Die Erlebnisbahn Embd - Schalb

Törbel: Rundwanderung Törbel – Embd – Schalb – Rotio Flüö – Törbel

Törbel – Geprägt von durch die Sonne gebräunten Häusern, engen Gassen und geschlossener Bauweise. Das Dorf liegt 1’500 Meter über Meer, 700 Meter über dem Vispertal und wird unregelmässig durch eine Postauto-Linie von Stalden aus bedient. Es gibt viel zu sehen in Törbel. Alte Häuser, etliche Kapellen, eine Mühle, eine Gattersäge, typische Walliser Schafe und ZiegenZiegen – und Grunzochsen.


Region: Wallis, Oberwallis, Stalden, Törbel
Tour Datum: 05.08.2011
Wandern Schwierigkeit: T3 – Wandern (siehe » Alpinwanderskala )
Wegpunkte: » Törbel – Risige Flüe – Embd – Schalb – Roti Flüo – Isch – Törbel
Karten: Landeskarte 1:25 000, Blatt 1308 St. Niklaus; geo.admin-Karte: Digitale Wanderkarte
Zeitbedarf: ca. 4 – 5 Stunden
Aufstieg: ca. 300 Höhenmeter
Abstieg: ca. 400 Höhenmeter
Für Kinder: Erlebnisbahn Embd-Schalb, Yaks, Alte Gebäude (Urchigs Terbil)
Restaurants: Restaurant Weisshorn und Bistrotto in Törbel, Gasthaus Morgenrot in Embd, Yak-Farm
ÖV-Anbindung: Postautohaltestelle Törbel Post / Törbel Furren

Tibetische Grunzochsen im Wallis, die Yaks von Embd

Grunzochse ist die deutsche Übersetzung des wohl geläufigeren Begriffes Yak. Yaks sind Hochlandrinder und stammen ursprünglich aus dem zentralasiatischen Hochland. Die genügsamen Tiere liefern Milch, Fleisch und werden im Himalaja auch als Lasttiere benutzt. Unweit von Törbel werden sie vorwiegend zur Landschaftspflege benutzt und mit dem Yak-Pfad auch touristisch genutzt. Auch wir wollen auf dem Yak-Pfad wandeln, allerdings in umgekehrter Richtung.

Der Yak-Pfad, wie auch unser Weg starten in Törbel oberhalb der Bushaltestelle Post. Statt aufwärts den Yak-Pfad zu nehmen, folgen wir dem Weg nach Embd und steigen später mit einer kuriosen Seilbahn bequem in die Höhe. Zuerst geht es allerdings abwärts ins Tal des Törbel Baches.

Der Pfad verläuft entlang der Felsen und bietet einen grandiosen Ausblick ins Tal. Der schmale Pfad erfordert Trittsicherheit, stellenweise geht es mehrere Meter tief hinunter. Eine Brücke führt über den Törbelbach, und der Pfad windet sich weiter den Felsen entlang. Immer wieder führt der Pfad an grossen Felswänden vorbei. Und schliesslich öffnet sich der Blick zurück auf Törbel.

Schifla – Embd ist nicht mehr weit

Der Weg führt leicht aufwärts und mutiert zum breiten Fahrweg. Der Weiler Schifla kündigt das näher kommenden Embd an. Doch zuerst verlassen wir den Fahrweg wieder. Eine kleine Steigung führt in den Wald, und der schmale Pfad folgt einer sprudelnden und gurgelnden Suone. Dichte Vegetation verschluckt den Wanderer. Mitten im Wald eine Türe und zwei Bretter über einen Bach. Die Zivilisation mutet in dieser Wildnis unwirklich an.

Eine weitere Steigung und Embd kommt in Sicht. Bald sind die ersten Häuser erreicht. Beim Wegweiser nicht zur Rotio Flüö auf-, sondern nach Embd absteigen. Ein Seilbahn-Erlebnis wartet.

Von Embd nach Schalb mit der Erlebnisbahn

Vorbei an steilen Hängen und Lawinenverbauungen ist das Zentrum von Embd schnell erreicht. Fahnen künden von Weitem die Seilbahn hinunter nach Kalpetran an. Doch diese Bahn ist heute nicht unser. Wir wollen hoch nach Schalb.

Tickets für die automatische Seilbahn hinauf nach Schalb gibt es in der Bergstation der Kalpetran-Embd-Bahn. Von der Ticketausgabe bis zur Seilbahn sind es nur drei Minuten. Und dann steht sie vor uns. Ein grünes Metallgestell mit Blechdach. Offen wie ein Cabrio, mit zwei schmalen Holzbänken. Maximal vier Personen passen hinein. Einsteigen, Türen schliessen und warten. Die Bahn fährt nach Fahrplan. Pünktlich ruckelt sie los und schwebt hinauf nach Schalb.

Die Fahrt in der offenen Kiste ist ein Erlebnis – die Bahn trägt ihren Namen zu Recht. Der Fahrtwind bläst durch die Kabine und nur eine bessere Gartentüre trennt den Passagier vom Abgrund. Ängstliche Personen sollten diese Bahn besser meiden. Innert wenigen Minuten ist Schalb erreicht. Der Weiler besteht aus einer Kapelle sowie einigen wenigen Häusern und ist mit grandioser Aussicht gesegnet.

Kobolde und Friedenssteine

Der weitere Weg zur Yak-Farm ist ausgeschildert und führt wieder bergab. Zuerst locker, dann steil abwärts. Und plötzlich steht er da und riecht an einer Blume. Mitten im Wald. Ein Kobold mit grossen Ohren. Die Kinder sind entzückt. Weiter unten träumt ein Oger vor sich hin, ein anderer Kobold streckt dem Wanderer die Zunge raus.

Mitten im Wald taucht ein Drahtgitter-Turm voller Steine auf. Was ist denn das? Kunst? Nein, ein Friedens-Steinturm. Jeder soll einen Stein hineinwerfen, das soll etwas mehr Frieden auf der Welt bringen. Ob es wirkt?

Gebetsfahnen und keine Yaks

Tibetische Gebetsfahnen weisen den Weg zur Yak-Farm. Quer durch das malerische Tobel des Tschangbaches führt der schmale Pfad weiter. An einem Wasserfall vorbei und wieder entlang einer Suone, allerdings einer trockenen. Doch das umgeknickte Gras beweist, ab und zu fliesst hier Wasser. Schöne Blumen wachsen überall und Schmetterlinge begleiten uns auf unserem Weg.

Weit unter uns liegt Embd und wir erkennen die Vorteile der Seilbahn. Der von unten aufsteigende Weg ist steil und ausgesetzt. Die Seilbahn die bequemere Variante. Die Yak-Farm ist erreicht, allerdings eine Enttäuschung. Die Yaks sind alle auf der Weide, keines zu sehen. Nur ein Pfau stolziert umher. Der Weg durch den Garten des Farmers ist nicht gemäht, Disteln und Brennnesseln stehen kniehoch. Im Vorteil ist, wer lange Hosen trägt …

Und dann doch ein Yak

Wir verlassen die Farm. Der weitere Weg steigt wieder an. Und dann steht es plötzlich auf der Weide und grast friedlich – ein Yak. Weiter oben ist eine Mutter mit Jungem auszumachen. Ruhig fressen die Viecher und lassen sich von uns gar nicht stören Gut so. Offenbar sind Yaks ziemlich schnell, wenn ihnen etwas nicht passt.

Stetig steigt der Weg an, vorbei an alten Alphäusern. Teils verlassen und am Verfallen, teils noch in Betrieb. Und stets diese Aussicht auf Grächen und die Berge. Schön, so wandern zu können. Schliesslich ist Isch erreicht, der höchste Punkt. Es geht wieder abwärts nach Törbel.

Zwei Kapellen, eine Mühle, eine Säge

Die Füsse tragen uns vorbei an einem Stall mit Esel, Schaf und Ziege. Eine malerische Kapelle hoch über Törbel lädt mit Bänken im Freien zur Rast. Die Kapelle wurde erst 2002 erbaut und wird offensichtlich auch benutzt. Fromm zu sein, ist hier normal, der Glaube wird gelebt.

Durch den Wald geht es abwärts, vorbei an einer weiteren Kapelle mit brennenden Kerzen. Eine Mühle und eine Gattersäge warten weiter unten auf interessierte Wanderer. Der Yak-Pfad geht hier in den Rundweg des Vereins Urchiges Terbil über. Die historischen Gebäude sind mit viel Liebe restauriert und können in Führungen besichtigt werden.

Der Weg endet in einer Kurve. Wer Durst verspürt, wandle der Strasse entlang zum Hotel Restaurant Weisshorn. Über die Strasse und anschliessend quer durch das sehenswerte Dorf geht es abwärts zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Links:

SBB-Fahrplan:

SBB|CFF|FFS

Fahrplan


Nach:
Törbel, Post
Datum: 01.09.11
Zeit: Abfahrt
Ankunft

Bahnverkehrsinformation

Fotos von der Wanderung:

2 Gedanken zu „Törbel: Rundwanderung Törbel – Embd – Schalb – Rotio Flüö – Törbel“

  1. Super Seite. Für unser kleines Bergdorf sicherlich eine gute Werbung. Nur als kleiner Hinweis. Embd schreibt man mit “bd” am schluss.
    Vielen Dank

    Gruss Kilian

  2. Lieber Kilian

    Vielen Dank für Lob & Tadel. Da hat sich doch tatsächlich ein “b” aus dem Titel entfernt. Ohne was zu sagen… Ist jedenfalls wieder eingefügt.

    Gruss Gregor

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